Häufige Verunreinigungen in Gasströmen sind neben flüchtigen organischen Schadstoffen (kurz: VOC für volatile organic compounds) auch anorganische Substanzen. In vielen Industriesektoren entstehen produktionsbedingt Gerüche, die unangenehm und teilweise gesundheitsgefährdend sind. All diese müssen mithilfe einer geeigneten Reinigungsmethode aus der Abluft entfernt werden, bevor diese dann als Reinluft in die Umwelt abgegeben werden darf. Dafür gibt es verschiedene Abluft- und Abgasreinigungsverfahren, die Gerüche absorptiv oder biologisch entfernen. Gesetzliche Schwellenwerte in der TA Luft und der Geruchs Immissions Richt-Linie (kurz GIRL) legen fest, ab wann Abluft als ökologisch und gesundheitlich unbedenkliche Reinluft gilt.
Gerüche sind häufig Stoffgemische aus organischen und anorganischen Verbindungen sowie geruchsträchtigen Einzelstoffen. Nicht selten setzen sich Gerüche aus mehreren hundert Komponenten unterschiedlichster Konzentrationen und Eigenschaften zusammen. Es gibt unter anderem aliphatische, aromatische oder halogenierte Kohlenwasserstoffe sowie sauerstoff-, schwefel- und stickstoffhaltige Verbindungen wie Aldehyde, Alkohole, Ester oder Amine. Auch anorganische Substanzen wie Schwefelwasserstoff und Ammoniak sind sehr geruchsintensiv.
Viele Gerüche werden als angenehm empfunden. Dieser Eindruck wandelt sich jedoch häufig bei einer dauerhaften Einwirkung. Es gibt aber auch eine ganze Reihe an unangenehmen Gerüchen und auch solche, die aufgrund enthaltener Substanzen hochgefährlich sind, wenn sie eingeatmet werden. Damit solche Varianten nicht ungereinigt in die Umwelt abgegeben werden, sind Abluftreinigungstechnologien wie Geruchsfilter in vielen industriellen und kommunalen Bereichen vorgeschrieben.
Im Rahmen von verschiedensten Produktionsprozessen entstehen häufig besonders hohe Geruchsemissionen. Dazu zählen die Abfallwirtschaft, die (Petro-)Chemie oder die Nahrungsmittelherstellung. Auch in der Textilherstellung, in der Kunststoffverarbeitung oder in Papierfabriken und vielen weiteren Sektoren überschreiten Gerüche die gesetzlichen Schwellenwerte. Und überall dort müssen Geruchsminderungsmaßnahmen installiert werden, damit am Ende Reinluft in die Umwelt abgegeben wird.
In den meisten Ländern der Welt gibt es gesetzliche Regelungen zur Geruchsreduzierung von industriellen Ablüften. In Deutschland beschreibt das Bundesimmissionsschutzgesetz die Grenzwerte, die es einzuhalten gilt. Die bundesweiten Geruchsimmissions-Richtlinien GIRL legen die genauen Anforderungen und die Grenzen an die zumutbaren Geruchsimmissionen fest. Die GIRL ist in der aktuellen TA Luft fest verankert
So vielfältig die Einzelstoffe des Geruchs, so vielfältig sind auch die technologischen Möglichkeiten zur Geruchsreduzierung. Häufig eingesetzte Verfahren zur Geruchsabscheidung sind Biowäscher, Biofilter, Adsorber oder chemische Wäscher. Welches Abluftreinigungssystem für die Prozessgase der verschiedensten Industrien am besten geeignet ist, lässt sich bei neuen Anwendungen auch durch Tests im Vorfeld ermitteln.
Wessel-Umwelttechnik ist mit über 250 gelieferten Abluftreinigungsanlagen allein zur Abscheidung von Geruchsstoffen kompetenter und erfahrener Ansprechpartner für die unterschiedlichsten industriellen Bereiche.
Wessel-Umwelttechnik setzt auf zwei biologische Verfahren zur Reinigung von schad- und geruchsstoffhaltiger Abluft: BIOCAT-Biowäscher und BIOCAT-Biofilter. Von zentraler Bedeutung für beide biologische Abluftreinigungssysteme sind Mikroorganismen und Biokatalysatoren, die Schad- und Geruchsstoffe in natürlich gebildete Produkte wie Kohlenstoffdioxid und Wasser zerlegen. Voraussetzung ist, dass die Abluftinhaltsstoffe bioverfügbar sind und eine gewisse Wasserlöslichkeit aufweisen.
Bei der chemisch-absorptiven Abluftreinigung kommen unter anderem Gaswäscher zum Einsatz. Wessel-Umwelttechnik legt dabei den Fokus auf die sogenannten DCS-Wäscher (kurz für: Direct Chemical Sorption). Die DCS-Wäschertechnologie weist Wirkungsgrade von mehr als 90 % bei unterschiedlichen Geruchsstoffen auf. Dazu zählen unter anderem: NH3, HCl, HF, CH2O, H2S, SO2, außerdem Merkaptane, Amine, Ketone, Aldehyde und Alkohole. Für eine Vielzahl von Anwendungsfällen ist die DCS-Wäschertechnologie das Verfahren der Wahl.
Die adsorptive Abluftreinigung mittels Aktivkohle ist ebenfalls eine bewährte Technologie zur Geruchsabscheidung. Diese Lösung eignet sich ebenfalls für Vielstoffgemische und zeichnet sich insbesondere für Prozesse die nicht durchgängig betrieben werden als wirtschaftliche Lösung aus. Die adsorptive Abluftreinigung ist auch zur Behandlung von Ablüften mit kritischen Abluftkomponenten gut geeignet.
Da die Platzverhältnisse vor Ort und die Prozessgas-Zusammensetzungen bei jedem Unternehmen unterschiedlich sind, bieten wir modulare Abluftreinigungssysteme an. Abhängig vom Standort, von den Geruchsstoffen sowie der Anzahl und Art der weiteren Schadstoffe in der Abluft lassen sich verschiedene Technologien und Systeme miteinander kombinieren. Immer perfekt auf die jeweiligen Bedürfnisse abgestimmt.